Aufruf von GewerkschaftsGrün zum 1. Mai

Krisen bestimmen mittlerweile das Leben in unserer Welt: Klimakrise, der russische Angriffskriegauf die Ukraine, Energiekrise. Hinzu kommt die hohe Inflation und natürlich spüren wir auch immer noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Gleichzeitig verändert sich die Arbeitswelt durch die ökologische Transformation und Digitalisierung. All das verunsichert die Menschen. Umso wichtiger ist es, in solchen Zeiten ungebrochen solidarisch zu sein.

Solidarisch durch gerechte Löhne

GewerkschaftsGrün fordert gute Löhne, die in unsere Zeit passen und den Menschen auch in Krisenzeiten ein auskömmliches Leben ermöglichen. Und doch zeigen Tarifflucht und Dumpinglöhne, dass sich immer weniger Arbeitgeber*innen ihrer sozialen Verantwortung stellen. Hier fordern wir mehr Solidarität. Mit dem geplanten Bundestariftreuegesetz werden wir entsprechende Fakten schaffen und Tarifflucht verhindern. Denn öffentliche Aufträge des Bundes werden dann nur noch an Unternehmen vergeben, die tariftreu sind oder nach Tarif bezahlen.

Solidarisch durch mehr Mitbestimmung

Mit Blick auf die nachfolgenden Generationen muss die Wirtschaft schnell klimaneutral werden und zwar sozial gerecht. Dieser Strukturwandel muss unbedingt mitbestimmt sein. Denn die sozial-ökologische Transformation und die Digitalisierung können nur zusammen mit den Beschäftigten bewältigt und gestaltet werden, zumal die Betriebsräte in der Regel die Treiber für mehr Innovation sind. Dieses Engagement muss gestärkt und genutzt werden. Deshalb muss die betriebliche Mitbestimmung an den Wandel angepasst und weiterentwickelt werden. Notwendig ist ein Mitbestimmungsrecht zur Verbesserung der betrieblichen Klimabilanz. Außerdem sollen Betriebsräte bei Qualifizierungen ein Mitbestimmungs- und Initiativrecht erhalten, das über die üblichen Anpassungsqualifizierungen hinausgeht.

Solidarisch durch mehr Qualifizierung

GewerkschaftsGrün fordert im Strukturwandel, dass konsequent in die Qualifizierung und Weiterbildung

der Beschäftigten investiert wird. Eines unserer Kernanliegen ist das geplante Qualifizierungsgeld, das vorausschauend Arbeitsmarkt- und Industriepolitik miteinander verbindet, im Strukturwandel an der kollektiven Betroffenheit der Beschäftigten ansetzt und damit präventiv Beschäftigungsabbau verhindert. Mit dem Qualifizierungsgeld bleiben die Beschäftigten während der Transformation im Unternehmen

und können in dieser Zeit ihre Qualifikationen anpassen. Die Unternehmen können sich gleichzeitig auf die Herausforderungen einstellen und qualifizierte Fachkräfte halten. Wichtig ist dabei, dass das Qualifizierungsgeld konsequent an die Sozialpartnerschaft gekoppelt wird, um so die Transformation mit Perspektiven für gute Arbeit zu verbinden.

Solidarisch durch eine Ausbildungsgarantie

Zu viele junge Menschen landen in der beruflichen Sackgasse. GewerkschaftsGrün fordert deshalb eine inklusive Ausbildungsgarantie mit individueller bedarfsgerechter Begleitung und Unterstützung. Alle jungen Menschen sollen so die Chance auf eine berufliche Zukunft erhalten. Zukunft geht nur solidarisch und gemeinsam!