Norika Creuzmann: “So geht man mit Menschen nicht um”

Nach den Reaktionen von Stadt und Padersprinter zum Sexismus-Skandal bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kraftverkehrsgesellschaft (KVP) bezieht die grüne Landtagsabgeordnete Norika Creuzmann Stellung. In ihrer Mitteilung spricht sie von einer Täter-Opfer-Umkehr.

Es ist inakzeptabel, dass Angestellte der Padersprinter aufgrund ihres Geschlechts oder anderer persönlicher Merkmale diskriminiert oder benachteiligt werden. „Ich verurteile jede Form von Sexismus, Diskriminierung und Belästigung und fordere die Verantwortlichen auf, konkrete Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass alle Angestellten in einer sicheren und unterstützenden Umgebung arbeiten können“, macht die Abgeordnete deutlich.

So hätte die KVP schon längst eine funktionierende Beschwerdestelle vorhalten müssen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so früh und so einfach wie möglich vor Sexismus in ihrem Betrieb zu schützen. Sie begrüßt, dass diese Stelle nun eingerichtet werden soll. Dies zeigt aber gleichzeitig, dass es bislang eine solche Möglichkeit offenbar nicht gab. Stattdessen wurde eine der Frauen wegen einer angeblichen Störung des Betriebsfriedens abgemahnt – was der Betrieb auf Weisung des Arbeitsgerichts jetzt zurücknehmen musste. „So geht man nicht mit Menschen um. Und man geht schon gar nicht so mit Menschen um, die derartigen Übergriffen ausgesetzt sind“, betont Norika Creuzmann. Wenn eine Betroffene den Weg in die Öffentlichkeit sucht, macht sie dies nicht aus Spaß. Opfern von Sexismus ist  klar, dass sie sich in so einem Fall stark dem Risiko aussetzen, gebrandmarkt zu werden, so die Abgeordnete.

Konkret hätte Norika Creuzmann von der Stadt und der KVP erwartet, sich klar zur ihrer Fürsorgepflicht zu bekennen. Es mangelt an Transparenz: So ist nicht klar, ob denn die Täter arbeitsrechtliche Konsequenzen zu spüren bekommen haben. „Womöglich haben wir hier einen erneuten Fall von Täter-Opfer-Umkehr“, erklärt sie. Diese Umkehr passt ganz klassisch ins Bild, so die langjährige frühere Mitarbeiterin des Frauenhauses. „In den von Männern dominierten Betrieben muss daher endlich ein Umdenken stattfinden“, fordert sie.

Ihr fehlt die deutliche Aussage der Verantwortlichen, derartige Situationen niemals zu dulden und alles zu tun, dass sich solche Vorfälle nicht wiederholen.

Sie schließt: „Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft ein klares Signal gegen Sexismus und Diskriminierung setzen und sicherstellen, dass jeder Mensch unabhängig von Geschlecht, Rasse, Religion oder sexueller Orientierung respektiert und gleich behandelt wird.“