Grüne wollen Evaluierung des Erprobungsradwegs fortsetzen

Die Detmolder Straße in Paderborn mit einem vom Kfz-Verkehr abgetrennten Erprobungsradweg.

Die grüne Ratsfraktion plädiert dafür, die Evaluierung des Erprobungsradwegs an der Detmolder Straße fortzusetzen. Damit erteilt die Fraktion dem Versuch der FDP, die Evaluierung während der laufenden Bürgerbefragung abzusetzen, eine Absage.

„Warum soll man die Erprobung abbrechen, während die Befragung der Bürger gerade erst begonnen hat?“, fragt Fraktionssprecher Klaus Schröder. „Da würden sich die Leute doch vereimert vorkommen.“ Die Einrichtung des Erprobungsradweges habe sicher zu teils heftigen Diskussionen geführt – neben einiger lautstarker Empörung seien bei der grünen Fraktion jedoch auch viele positive Stimmen angekommen. „Wir wollen nicht einfach nur die hören, die am lautesten schreien.“, so Schröder weiter.

Der grüne Ratsherr Florian Rittmeier weist auf die Historie des Erprobungsradwegs hin: „Die Idee, einen geschützten Radfahrstreifen als Erprobungsradweg einzurichten, ist schon mehr als zwei Jahre alt.“ Ursprünglich habe man die Neuhäuser Straße im Auge gehabt, die werde aber als Umleitung für die gesperrte Bahnhofstraße gebraucht, daher habe sich das dort nicht realisieren lassen.

Eine baulich getrennte Spur auf der Fahrbahn biete deutlich mehr Sicherheit. „Gerade wenn noch viel zu oft ohne den vorgeschriebenen Mindestabstand von eineinhalb Metern überholt wird, fühlen sich viele Radfahrer auf der Fahrbahn unsicher.“ Dort würden Radfahrer auch besser wahrgenommen als auf einem Bordsteinradweg. An der Detmolder Straße habe man häufig erlebt, dass der Vorrang des Radverkehrs an Grundstücksausfahrten einfach ignoriert wurde.

Neben der Überprüfung auf die Auswirkungen für den Rad- und Kfz-Verkehr gehe es beim Erprobungsradweg auch darum, die technische Machbarkeit zu prüfen. „Da geht es auch um ganz praktische Fragen, wie Müllabfuhr oder Straßenreinigung.“ Rittmeier verweist weiter darauf, dass die Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der Kreuzungen vor der Einrichtung durch die Verwaltung geprüft wurde. Dabei habe man deutlich festgestellt, dass die negativen Auswirkungen für den Kfz-Verkehr im Rahmen blieben. Auch die Anforderungen der Rettungsdienste seien vorher abgefragt worden.

Das grüne Mitglied im Mobilitätsausschuss Ulrich Möhl beobachtet durch den Erprobungsradweg eine deutliche Verbesserung für den Radverkehr. „Schülerinnen, Schüler und Eltern haben mir berichtet, dass der Schulweg durch die bauliche Trennung einfach sicherer geworden ist. Wir sind gespannt, was die nun laufende Befragung ergibt.“