Vorabend Internationales Fest der Begegnung: Bedauern über Absage – Unverständnis über Kurs der CDU

Euromünzen fliegen vor der Silhouette von Schloß Neuhaus durch die Luft.

Die Paderborner Grünen bedauern die Entscheidung der Deutsch-Türkischen Gesellschaft, den „Türkischen Abend im Spiegelsaal“ am Vorabend des Internationalen Festes der Begegnung abzusagen. Auslöser für diese Entscheidung war der Beschluss im Bezirksausschuss: Dort wurde der Antrag der Grünen, die Nutzungsgebühr für den Audienzsaal im Schloss für diese Veranstaltung zu reduzieren, von CDU, FDP und AfD abgelehnt.

„Dieser Abend hätte richtig Lust auf die beschlossene Städtefreundschaft mit Beylikdüzü machen können und einen wichtigen Grundstein für die Realisierung gelegt“, bedauert Sabine Kramm von Bündnis 90/Die Grünen, die in ihrer Funktion als stellvertretende Bürgermeisterin die offiziellen Grußworte an diesem Abend hätte sprechen dürfen. Insgesamt sehen die Grünen den thematischen Vorabend als Bestandteil des internationalen Festes der Begegnung und weisen darauf hin, dass er so auch in der Kommunikation der Stadt und dem Grußwort des Bürgermeisters dargestellt wird. „Aus unserer Sicht besteht am Vorabend daher ganz klar ein besonderes städtisches Interesse. Damit ist die Voraussetzung für eine Gebührenreduzierung gegeben“, erläutert das grüne Integrationsratsmitglied Güven Erkurt. Dieses städtische Interesse vehement abzustreiten, ist für die Grünen völlig unverständlich.

Bislang haben jedes Jahr verschiedene Freundschaftsvereine die Vorabendprogramme zum jeweiligen Schwerpunktland verantwortlich gestaltet, etwa als Kunstausstellung oder Stadtrundgang. Dabei übernahm die Stadt die Werbung im Rahmen des Internationalen Festes. Am abgesagten türkischen Abend hätte Cihat Sengül über konkrete Erfahrungen deutsch-türkischer Städtepartnerschaften berichtet; unter anderem über die zwischen Gelsenkirchen und Büyükçekmece, dem Nachbarstadtteil von Beylikdüzü. „Im Spiegelsaal hätten wir uns hervorragend austauschen können, wie wir den Erfahrungsschatz von bestehenden deutsch-türkischen Städtepartnerschaften in unsere Überlegungen für die sich anbahnende Städtefreundschaft zwischen Paderborn und Beylikdüzü nutzen können“, erklärt Erkurt.

Kulturamt wie Integrationsrat sind die Ausrichter des Internationalen Festes der Begegnung. „Als Konsequenz aus der Absage sollte sowohl im Integrationsrat als auch im Kulturausschuss über die Bedeutung des Themenabends, die Auswahl und die Aufgabenverteilung neu beraten werden“, meint Johannes Menze als grünes Mitglied in beiden Gremien. Schließlich sind Kulturamt wie Integrationsrat die Ausrichter des Internationalen Festes der Begegnung.