Die Paderborner Grünen gratulieren Mehmet Murat Calik (Bildmitte) zur Wiederwahl als Bürgermeister von Beylikdüzü. “Bei der Präsentation im Schlosssaal im Januar 2023 haben wir Calik als kompetenten und sympathischen Repräsentanten von Beylikdüzü kennen- und schätzengelernt, der einen klaren Blick auf die sozialen und ökologischen Belange des Istanbuler Stadtteils hat“, erklären die Stadtsprecher Catharina Scherhans und Markus Rieger.
In der Türkei ist bei der Wahl der Bürgermeister und Ortsvorsteher nur ein Wahlgang üblich. Anders als in Deutschland mit den Stichwahlen ist derjenige mit dem meisten Stimmen gewählt. Der von der sozialdemokratischen CHP aufgestellte Calik hat sich gegen zwanzig Gegenkandidaten mit 52,8% durchgesetzt. Auf den nächsten Plätzen folgen Mustafa Günaydin von der AKP und Vehbi Orakci von der YRP.
„An der Spitze des Stadtteils steht ein profilierter Vertreter der türkischen Opposition, der durch eine absolute Mehrheit der Wähler legitimiert ist. Gleichzeitig hat der Istanbuler Oberbürgermeister Ekrem Imamoğlu mit 51,1% der Stimmen, ebenfalls CHP, auch eine absolute Mehrheit errungen. Der Vorgänger von Calik hatte Paderborn bereits 2018 besucht und die Idee der Städtefreundschaft mitgebracht“, freut sich Güven Erkurt.
Die Bilanz von Bürgermeister Calik und der CHP-Stadtregierung von Beylikdüzü lässt sich nach Ansicht der Grünen sehen. In den letzten fünf Jahren wurden 35.000 Menschen mit Kleidung, Schulmaterial und Haushaltswarenversorgt. Es entstand im Stadtteil ein großes Mutter-Kind-Zentrum, Kindergärten und Museen, Radwege und öffentliche Parks. Die Gleichstellung wird mit Womens-Human-Rights-Programmen vorangetrieben. Ein für die Türkei vorbildliches Recyclingsystem ist etabliert. „Die Wiederwahl von Calik freut uns Grüne sehr, weil er damals im Schloss eine leidenschaftliche Einladung zur Städtefreundschaft zwischen Beylikdüzü und Paderborn ausgesprochen, der Paderborner Rat die Einladung angenommen hat und jetzt der Abschluss des Freundschaftsvertrages in greifbare Nähe kommt“, erklärt Johannes Menze.
Bei den Kommunalwahlen in der gesamten Türkei ging die CHP, mit 37,7% der Stimmen, zum ersten Mal seit 1989 als Siegerin hervor. Erstmalig nach ihrer Gründung verliert die von Erdogan geführte AKP eine landesweite Wahl. Die CHP gewann 35 der 81 Provinzen. Eine Steigerung von 14 Provinzen während die AKP nur noch auf 24 Provinzen kommt. Die DEM, die die Nachfolgeparte für die HDP ist und sich für die MInderheiten in der Türkei stark macht, hat Stimmen dazugewonnen und 10 Provinzen im Osten der Türkei gewonnen.
Ein Blick auf die Provinzen zeigt, dass die AKP und ihre Bündnispartner 33 Provinzen gewannen und die Opposition hingegen 58 Provinzen. Die DEM, die die Nachfolgeparte für die HDP ist und sich für die Minderheiten in der Türkei stark macht, hat Stimmen dazugewonnen und 10 Provinzen im Osten der Türkei gewonnen.
Parallel wurde auch über die Zusammensetzung der Kommunalparlamente abgestimmt. Bislang verfügte die CHP in Beylikdüzü über eine absolute Mehrheit, da das Oppositionsbündnis gemeinsam unter der CHP Flagge kandidiert hat. Jetzt kandidierten die Oppositionsparteien getrennt, die CHP konnte ihre absolute Mehrheit mit 49,7 Prozent verteidigen.
