Grüne fordern Ausbau der Gedenkstelle STALAG 326

Die Paderborner Grünen machen sich dafür stark, die Gedenkstätte Stalag 326 Senne zu einer Gedenkstätte von nationaler und internationaler Bedeutung auszubauen. Der Beschluss der Kreismitgliederversammlung unterstützt ausdrücklich die Vorplanungen des Lenkungskreises auf der Grundlage der Machbarkeitsstudie. „Erinnerungsorte wie das Stalag schärfen das demokratische Bewusstsein, weil sie den Abgründen der Menschenverachtung und der Ideologie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aufklärerisch entgegenwirken. Gerade in der Zeit des wachsenden Rechtsextremismus und der immer weniger werdenden Zeitzeugen sind Gedenkstätten wichtiger denn je, um unsere Demokratie zu stärken“, erklärt die grüne Kreisvorsitzende Anne Birkelbach. Deshalb sollte sich der Kreis Paderborn auch an den zukünftigen Betriebskosten beteiligen, fordern die Grünen.

Die Grünen begrüßen, dass zukünftig die Gedenkstätte und Polizeischule getrennt werden, damit die Besucher:innen endlich einen ungehinderten Zugang zum Erinnerungsort bekommen. Neben der Besichtigung des Bestandsgebäude hinaus können sie mithilfe Augmented Reality, also im Zusammenspiel mit digitalen Medien, eine Vorstellung über Einblick in die Situation des ehemaligen Lagers verschaffen. So können auch die Bodendenkmäler, Erdhöhlen, die sich die Menschen in ihrer Not zunächst nach der Ankunft im Lager geschaufelt haben, und die weiteren Baracken multimedial dargestellt werden und weitere Informationen über das eigene Smartphone abgerufen werden.  „Die Sanierung der noch erhaltenen Bestandsgebäude ist auch ohne Ausbau dringend nötig und ist in den Kosten der Planung bereits enthalten,“ unterstreicht die ehemalige Landtagsabgeordnete der Grünen Sigrid Beer, die auch Mitglied des Lenkungskreises ist.

Frühzeitig sei die kommunale Familie – und besonders im Kreis Gütersloh – in die Finanzplanungen einbezogen gewesen, machen die Grünen deutlich. Die Kosten für den Ausbau in der Höhe von 64 Mio. € tragen Bund und Land Nordrhein-Westfalen sowie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Davon sind allein 14 Mio. € notwendig, um den Grunderwerb und Sicherung des Polizeigeländes zu gewährleisten und Ersatzbauten vorzunehmen und 20 Mio. € sind bereits als Vorsorge für Kostensteigerungen eingeplant. So können die Kosten verlässlich gedeckelt werden.

Die Betriebskosten teilen sich NRW, LWL und die Anrainerkommunen. „Der verabredete Schlüssel sieht vor, dass die Anrainerkommunen 25% der inzwischen auf 4,6 Mio. Euro gesenkten Betriebskosten übernehmen sollen. „Das halten wir für fair und akzeptabel. Zu erwähnen ist an dieser Stelle auch, dass die Betriebskosten in voller Höhe erst ab 2030 anfallen werden und somit die haushälterischen Belastungen zu stemmen sind. Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“, verdeutlicht der grüne Co-Kreisvorsitzende Hartmut Oster.