Sälzer Grüne kritisieren radikale Rodungen

Die Salzkottener Grünen kritisieren das radikale Vorgehen der Verwaltung beim Rückschnitt des städtischen Grüns. Bäume und Hecken seien in großem Umfang der Kettensäge zum Opfer gefallen und in Teilbereichen komplett entfernt worden.

„Was sich in den letzten Wochen im Stadtgebiet abgezeichnet hat, kann man im Grunde nicht mehr als Grünpflege bezeichnen – Kahlschlag trifft es da eher. Es ist natürlich notwendig, dass Hecken gelegentlich auf den Stock gesetzt oder ausgelichtet werden. Auch morsche Bäume können aus Gründen der Verkehrssicherheit häufig nicht erhalten werden und sind dann zu fällen. Wenn aber beispielsweise der Lärmschutzwall am Eichfeld auf 330m Länge komplett abgeräumt wird, geht ein Rückzugsraum für unzählige Kleintiere, Vögel und Insekten verloren. Dort steht jetzt kein Baum und kein Strauch mehr.“, erklärt Ratsfrau Petra Hundt dazu.

Die Grünen kritisieren das offensichtlich mangelhafte Umweltbewusstsein bei der Pflege des öffentlichen Grüns. Auch ein Grünstreifen am Verner Sportplatz sei rigoros ausgeräumt worden. Derartige Hau-Ruck-Aktionen seien nicht mehr zeitgemäß und schadeten der biologischen Vielfalt in der Stadt. Dies sei auch deshalb befremdlich, da Landrat Müller noch vor wenigen Wochen alle Bürgermeister im Kreis Paderborn unterrichtet habe, dass dem Artenschutz eine hohe Priorität einzuräumen sei, so die Grünen weiter.

„Wie können Rat und Verwaltung erwarten, dass die Bürger ihre Gärten naturnah gestalten und auf Steinschüttungen verzichten um einen Beitrag zum Naturschutz zu leisten, wenn die Stadt selbst mit einem derart schlechten Beispiel vorangeht?“, fragt der Sprecher des Ortsverbandes René Scherf.

Die Grünen fordern ein radikales Umdenken bei der Grünpflege. Obwohl die Stadt im vergangen Jahr dem Verein „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ beigetreten sei, fehle es offensichtlich noch immer am geringsten Fingerspitzengefühl für eine umweltschonende und naturnahe Grünpflege.

„Hinzu kommt, dass neue Bäume nur sehr zögerlich nachgepflanzt werden. Wir haben in den letzten Jahren mehr Bäume verloren als ersetzt wurden. Dass ist sehr schade, denn das Budget für die Grünunterhaltung ist in den letzten Jahren nie ausgeschöpft worden.“, so der Fraktionsvorsitzende Marc Svensson.