Bündnis 90/Die Grünen fordern angemessene Umsetzung des Gedenkorts für Alexandra Rousi

Brennende Kerzen in einem abgedunkelten Raum.

Sieben Monate nach dem Ratsbeschluss zur Errichtung eines Gedenkorts für Alexandra Rousi mahnen die Grünen eine zügige und würdige Umsetzung an. Der rassistisch motivierte Mord an der 62-jährigen Alexandra Rousi im Jahr 1994 erschütterte seinerzeit nur wenige in der Stadtgesellschaft. Bis heute fehlt ein angemessener Ort des Gedenkens. Auf interaktiven Karten ist Paderborn als Tatort rechtsmotivierten Gewalt aufgeführt. Aber bis heute ist keine Erinnerung an Alexandra Rousi zu finden.

„Das städtische Schweigen zu Alexandra Rousis Schicksal muss ein Ende haben“, erklärt das grüne Ratsmitglied Johannes Menze. „Wir müssen die Tat beim Namen nennen: Es war ein heimtückischer Mord aus rassistischen Motiven. Die Erinnerung an Alexandra und die klare Benennung der Tatmotive sind wichtig, um als Gesellschaft daraus zu lernen und entschieden gegen Rassismus einzutreten.“

In der letzten Ratssitzung hatte Bürgermeister Dreier einen Verwaltungsvorschlag bis zum Sommer angekündigt. Die grüne Ratsfraktion ist gespannt. Denn im September hatte der Bürgermeister noch die Position vertreten, „den zivilen Opfern von Gewalt insgesamt zu gedenken vor dem Hintergrund der zunehmenden Gewaltbereitschaft in der Gesellschaft“. Dies hält die grüne Ratsfraktion für nicht hinreichend.

Sie wiederholt die Erwartung, dass die Gestaltung des Gedenkorts in enger Abstimmung mit der Familie Rousi erfolgen muss. „Die genaue Inschrift und der Platz der Gedenktafel müssen sorgfältig gewählt werden“, so Menze weiter. „Es geht darum, Alexandra Rousi als Individuum zu gedenken und die spezifischen Umstände ihres Todes nicht zu verschweigen oder in einem allgemeinen Gedenken an Opfer ziviler Gewalt untergehen zu lassen.“

„Erinnerung braucht einen konkreten Ort und eine klare Sprache“, betont Menze. „Mit dem Gedenkort setzen wir als Stadt ein Zeichen gegen Rassismus und für eine offene, solidarische Gesellschaft. Alexandra Rousi darf nicht vergessen werden.“