Zeichen setzen über den 9. November hinaus: Nie wieder ist jetzt.

Vor 85 Jahren wurden in Paderborn jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger misshandelt, gequält, die Synagoge in Brand gesteckt und zerstört. Das Gedenken sei wichtiger und aktueller denn je, erklären die Paderborner Grünen. Sie erwarten, dass am Donnerstagabend vom Platz „An der Alten Synagoge“ eine unmissverständliche Botschaft ausgehen muss: In Paderborn darf kein Millimeter Platz für Antisemitismus sein!  

„Gerade angesichts der Erinnerung an die Shoa sind wir dankbar, dass jüdisches Leben in unserem Land und auch in unserer Stadt wieder lebendig ist. Es ist aber auch eine Schande, dass jüdische Einrichtungen ständig von der Polizei geschützt werden müssen und jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger von Angst im Alltag begleitet werden.“, erklärt die Stadtsprecherin Catharina Scherhans für die Grünen in Paderborn. 

Für religiöse Intoleranz dürfe in der Stadtgesellschaft kein Platz sein, unterstreichen die Grünen. Wie die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, wie das Forum der Religionen, wie die Schura und die Kirchen, wie der Integrationsrat und die Gewerkschaften setzen sich viele aus der Zivilgesellschaft seit vielen Jahren für ein gutes und friedliches Zusammenleben in Paderborn ein.

Seit dem Terrorüberfall der Hamas auf Israel beobachten die Grünen auch in Paderborn eine Polarisierung der Diskussionen. Die militärischen Reaktionen auf die Gräueltaten der Hamas dürfen den Blick auf das Bangen um die Geiseln und das Leid der Zivilbevölkerung in Israel und in Gaza nicht verstellen.

„Wir dürfen nicht zulassen, dass Antisemitismus, Extremismus und Islamophobie einen Keil in unsere Gesellschaft treiben. Dazu gehören vor allem auch die, die eine ‘Erinnerungswende’ propagieren und das Nazi-Regime und die Shoa in unsäglicher Weise als ‘Vogelschiss’ in deutscher Geschichte versucht haben zu relativieren. Es gibt keine Rechtfertigung für Antisemitismus in jeglicher Gestalt und auch nicht für die Relativierung des Terrors der Hamas“, erklären die Fraktionssprecher Petra Tebbe und Klaus Schröder.  „Aber der Konflikt darf auch nicht instrumentalisiert werden, um in Paderborn antimuslimische Ressentiments zu schüren oder das von den drei Mahnwachen genutzte friedliche Demonstrationsrecht einzuschränken.“