Salzkottener Grüne: Weniger Lärm und weniger Schadstoffe sind möglich

Die Ratsfraktion der Salzkottener Grünen beklagt die verfehlte städtische Verkehrspolitik der letzten Jahrzehnte. Die 3. Stufe des gerade vorgestellten Lärmaktionsplans für Salzkotten zeige überdeutlich auf, dass sich neben der Ausweisung von Tempo 30 in der Innenstadt auch durch die konsequente Förderung von ÖPNV, Elektromobilität und des Fußgänger- und Radverkehrs eine deutliche Verringerung der Lärm- und Schadstoffbelastung erreichen ließe.

„Wir haben schon lange kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem: Unsere Forderung nach Tempo 30 in Teilen der Innenstadt ist inzwischen mehr als 30 Jahre alt. Jetzt rückt die Chance, Tempo 30 in Teilen der Langen-, der Paderborner Straße sowie der Thüler Straße einzuführen, in greifbare Nähe. Leider steht eine verfehlte Verkehrspolitik und die einseitige Bevorzugung des Autoverkehrs in Salzkotten einer großräumigen Ausweisung von Tempo 30 in der gesamten B1-Ortsdurchfahrt im Weg.“, so Ratsherr Jürgen Kemper.

Die Grünen sehen ihre Vorstöße der letzten Jahre durch den neuen Lärmaktionsplan voll bestätigt und beklagen die träge Umsetzung bereits beschlossener Maßnahmen zur Förderung des Rad- und Fußgängerverkehrs aus dem Klimaschutzkonzept der Stadt und des durch viel Bürgerengagement getragenen integrierten kommunalen Entwicklungskonzepts (IKEK).

Der Fraktionsvorsitzende Wolfgang Dehlinger dazu: „Seit Jahren haben wir immer wieder verschiedenste Vorschläge zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und zur Förderung des Radverkehrs gemacht, zum Beispiel als es um die Erreichbarkeit des Franz-Kleine-Parks, einen Lückenschluss auf der Radwegeverbindung nach Paderborn oder ein gesamtstädtisches Verkehrskonzept ging. Selbst Kleinigkeiten, wie der Bau von im Bauausschuss beschlossenen Fahrradabstellanlagen werden von der Verwaltung träge oder gar nicht umgesetzt. Erst kürzlich wurde ein gemeinsamer Antrag von Linken / FDP und uns, der den Salzkottener Bürgern das kostenlose Testen eines E-Autos ermöglicht hätte und die Stadt fast nichts kosten würde, mit teils haarsträubenden Begründungen abgelehnt.“

„Wir sollten nicht wie das Kaninchen auf die Schlange auf eine mögliche Ortsumgehung warten. Auch langfristig wird eine B1n die Verkehrsprobleme Salzkottens nicht lösen, sondern einen Teil davon verlagern. Wir müssen neue Wege finden, um die Verkehrsbelastung in der Innenstadt für alle Beteiligten zu reduzieren.”, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Marc Svensson.