Grüne fordern zügigen Umbau-Start für barrierefreies Rosentor

Die Grünen im Paderborner Rat wollen, dass am Rosentor endlich etwas geändert wird und werden deshalb in den laufenden Haushaltsberatungen 75.000 Euro für eine konkrete Planung beantragen. Dazu schlagen die Grünen einen Zeitplan vor: Im ersten Quartal 2016 soll der Ausschuss sich für eine der diskutierten Alternativen entscheiden, anschließend soll ein entsprechender Planungsauftrag erstellt werden, der dann im Jahr 2017 umgesetzt werden kann. Diese Zeitplanung erlaubt es nach Ansicht der Grünen auch, rechtzeitig Fördermittel einzuwerben.

„Es ist Zeit, Butter bei die Fische zu geben“ begründet der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Klaus Schröder, der selbst aus der Südstadt stammt, den Antrag der Grünen. „Die Schranken bleiben immer länger zu und wer mit Rollator, Fahrrad oder Kinderwagen unterwegs ist, steht davor und wartet.“ Gerade für ältere Menschen sei die breite Schienenanlage auch ein weiter Weg: „Da haben viele Angst, die andere Seite nicht mehr vor dem Schließen der Schranken zu erreichen.“ Die neue akustische Signalisierung störe Anwohner und löse nur einen Teil des Problems.

Welche Lösung für die Fußgängerquerung am Rosentor dann letztlich gewählt wird, steht dabei für die Grünen nicht im Vordergrund. Wichtig sei, dass es eine funktionierende Querung gebe, die für die Menschen barrierefrei und ohne unrealistische Umwege oder Wartezeiten wirklich benutzbar sei. Wenn es nicht möglich sein sollte, die alte Unterquerung durch kleinere Maßnahmen besser nutzbar zu machen, dann müsse notfalls auch eine neue Unterführung ins Auge gefasst werden, so die Grünen.

Damit stehen die Grünen auch jüngsten Vorschlägen aus der CDU, einen Fahrstuhl oder eine Hebebühne zu bauen, skeptisch gegenüber. „Eine technische Anlage muss nicht nur gebaut werden, sie muss auch gereinigt, gewartet und repariert werden. Außerdem braucht es einen Notdienst. Es kann nicht sein, dass jemand stundenlang auf einer Hebebühne festsitzt, bis jemand von irgendwo gekommen ist, um die Störung zu beheben“, zweifelt Grünen Ratsfrau Sabine Kramm an der Praktikabilität der jüngsten Vorschläge aus der CDU.

Die Grünen ärgern sich auch über eine Anfrage der CDU-Ratsfrau Lütke-Verspohl aus Marienloh. Klaus Schröder: „Das ist zum großen Teil längst beantwortet. Die möglichen Rampenlösungen wurden am 14.02.2013 im Bauausschuss ausführlich vorgestellt. Dort wurde auch der Vorschlag ‘Fahrstuhl’ schon diskutiert. Wenn sich Frau Lütke-Verspohl ernsthaft für die Anbindung der Südstadt an die Innenstadt interessieren würde, hätte sie einfach mal im Ratsinformationssystem nach ‘Rosentor’ suchen können. Dort hätte sie auch festgestellt, dass sich die Verwaltung im in ihrer Anwesenheit im Rat längst zu Fördermöglichkeiten im einem integriertem Handlungskonzept geäußert hat.“

Mit ihrem Antrag hoffen die Grünen nun echte Bewegung in die Sache zu bringen: „In der Südstadt leben mehr als zehntausend Menschen. Als die existierende Querung der Bahn gebaut wurde, gab es den größten Teil der heutigen Südstadt noch überhaupt nicht. Es kann nicht sein, dass die einzige barrierefreie Bahnquerung auf dem Weg zur Innenstadt die Brücke am Kasseler Tor bleiben soll.“