Die Grünen setzen im nächsten Kulturausschuss den Umgang mit der Erinnerungskultur an die Sinti und Roma auf die Tagesordnung.
„In Paderborn gibt es schon seit längerem Überlegungen, einen Erinnerungsort für die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordeten und diskriminierten Sinti und Roma einzurichten“, berichtet die grüne Kulturausschussvorsitzende Sabine Kramm. „Wir wollen jetzt wissen, wie die konkreten Planungen dazu aussehen.“
Um an diese verfolgten, aus rassistischen Gründen diskriminierten und ermordeten Mitbürgerinnen und Mitbürger Paderborns zu erinnern, ist ein Gedenkort notwendig und angemessen. Er ist eine Anerkennung der Leiden und des Völkermordes, der viel zu lange nicht offiziell anerkannt wurde.
„Ein zentraler Ort in Paderborn gibt der Trauer, der Erinnerung und des Gedenkens an die Männer, Frauen und Kinder, die aus rassistischen Gründen ermordet wurden, einen Raum. Er macht das Schicksal und das Leid der Sinti und Roma sichtbar“, ergänzt die grüne Ratsfrau Catharina Scherhans. „Ein solcher Gedenkort klärt über flächendeckende Diskriminierung und Vorurteile den Sinti und Roma gegenüber auf – auch mit Blick auf heutige Formen von Antiziganismus, der langwierig und hartnäckig ist. Wie andere Gedenkstätten auch, ist ein solcher Ort zudem eine wichtige Warnung für die Zukunft. Er mahnt, wohin Hass, Rassismus und Ausgrenzung führen können und fungiert so auch als Appel für Toleranz und Menschenrechte.“
Dabei ist den Grünen die Zusammenarbeit mit der Paderborner Gemeinschaft der Sinti und Roma besonders wichtig. „Wir wissen, dass für sie ein Bestattungs- oder Gedenkort existenziell ist für die Beziehung zu ihren verstorbenen Vorfahren,“ fügt Ratsmitglied Johannes Menze hinzu. „Aus grüner Sicht ist es notwendig, als Stadt klar Stellung zu beziehen gegen jede Form von Rassismus und Ausgrenzung. Eine angemessenen Erinnerungskultur für die Opfer unter den Sinti und Roma gehört unbedingt dazu.“
Der Kulturausschuss tagt am 7. Mai um 17 Uhr im historischen Rathaus.