Grüne fordern Verkaufsverbot von Lachgas an Minderjährige

Künstlerisch verfremdete, scheinbar verwackelte Aufnahme eines jungen Mannes vor einem pinkfarbenen Hintergrund.

Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert ein Verkaufsverbot von Lachgas an Kinder und Jugendliche im Stadtgebiet Paderborn. Ein entsprechender Antrag wurde jetzt in den Rat eingebracht.

„Lachgas ist keine harmlose Substanz, sondern kann bei regelmäßigem Konsum schwere gesundheitliche Schäden verursachen – besonders bei jungen Menschen, deren Nervensystem sich noch in der Entwicklung befindet“, erklärt die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Kramm. „Deshalb wollen wir, dass der Verkauf und die Weitergabe an Minderjährige per ordnungsbehördlicher Verordnung untersagt wird.“

Lachgas – chemisch Distickstoffmonoxid – wird zunehmend als sogenannte „Partydroge“ missbraucht. Es ist frei verkäuflich, preisgünstig und in Kiosken oder Online-Shops leicht erhältlich. Die kurzfristige euphorisierende Wirkung führt dazu, dass insbesondere Jugendliche die Gefahren unterschätzen und das Gas in unkontrollierten Mengen konsumieren.

„Die gesundheitlichen Folgen reichen von Schwindel, Ohnmacht und Gleichgewichts­störungen bis hin zu dauerhaften neurologischen Schäden durch Vitamin-B12-Mangel“, so Kramm weiter. „Wir dürfen dem nicht tatenlos zusehen.“

In Städten wie Dortmund, Osnabrück oder Bielefeld gibt es bereits kommunale Regelungen, die den Verkauf an Minderjährige untersagen. Die Grünen fordern daher, dass auch die Stadt Paderborn schnell handelt und eine entsprechende Verordnung erlässt. Zudem soll geprüft werden, ob Verstöße als Ordnungswidrigkeit mit Bußgeldern geahndet werden können.

„Solange es keine bundesweite Regelung gibt, muss Paderborn selbst aktiv werden. Der Schutz von Kindern und Jugendlichen hat für uns oberste Priorität“, betont Sabine Kramm.