Zugewandt, mit grünem Herzblut und klaren Positionen: Danke Martina Denkner!

Ostwestfalen ist nicht dröge, sondern erfrischend divers. Da gibt es – tatsächlich – die urbane Metropole Bielefeld, die früher fürstlich & weiterhin eigensinnigen Lipper*innen, rotierende Mühlen vom Minden bis zum Sintfeld und viele hidden champions – mittelständische Weltmarktführer, eine Gesundheits- und Wissenschaftsregion. Dabei sind die politischen Konfliktlagen und Schwerpunkte verschieden: Käbbelt man sich im grünen Nordwesten um ICE-Trassen und den Deutschlandtakt, streiten wir Grünen im Südosten für den nächsten Nationalpark, diesmal in der Egge.  Zusammengefasst das Ganze: It’s OWL.

Bisweilen bis öfters wird es unterschätzt: Dieses hinterland of things. Oder einfach von den mitgliedermächtigen Rheinländern auf NRW-Parteitagen ungeniert niedergestimmt. Dagegen haben wir ein Mittel entwickelt, einen kleinen, feinen, ideenreichen Bezirksverband mit erstaunlich viel Zusammengehörigkeitskultur. Fast könnte wir sagen „Asterixhaft“. Aber zu den OWL-Qualitäten gehörte auch, dass gut vernetzte taffe Frauen an der Spitze standen und bis heute mit Martina Denkner eine außerordentliche OWL-Bezirksgeschäftsführerin.

Einige Erinnerungen von grünen Mitstreiter*innen & ein höchst dankbarer Abschiedsgruß aus dem Paderborner Land vom ganzen Kreisverband.

„In dieser Funktion ist es gut, eine Frau mit Herz und Verstand zu wissen, die mit politischem Instinkt, Fingerspitzengefühl, Zuverlässigkeit und kluger Übersicht strukturiert arbeitet“, erklärt Sigrid Beer. „Genau das habe ich als eine der langjährigen Bezirksvorsitzenden der GRÜNEN in OWL in der Zusammenarbeit mit Martina erleben dürfen. Dabei ist sie eine Teamplayerin und gewinnt ihre Gegenüber durch Zugewandtheit und klare Positionen. Wir wären in OWL ohne Dich nicht so gut aufgestellt. Danke Martina!“

 

Ein Salut für Martina: Eine unverzichtbare Säule in unserem Bezirk, meint Carsten Birkelbach. Der langjährige Kreisvorsitzende arbeitete mit Martina im Bezirksrat und darüber hinaus zusammen. „Es gibt Menschen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen, die ihren Beitrag leisten und das Leben anderer besser machen, ohne es überhaupt zu merken. Martina ist eine solche Person. Seit meiner frühesten Erinnerung an hat sie als Geschäftsführerin den Bezirk zusammengehalten, eine Rolle, die nicht leicht zu füllen ist, aber eine, die sie mit Hingabe und bemerkenswerter Kompetenz ausgefüllt hat.

Martina war nicht nur eine administrative Führungskraft, sondern auch eine herausragende Problemfinderin und -löserin. Wenn es um die Kassenprüfung ging, stellte sie uns immer vor eine sportliche Herausforderung. Sie war akribisch und genau, sodass es fast unmöglich war, Fehler zu finden. Und wenn es welche gab, waren sie so minimal, dass sie kaum ins Gewicht fielen. Dies spricht Bände über Martinas Engagement für ihre Arbeit und ihren unermüdlichen Einsatz für den Bezirk.

Aber was Martina wirklich auszeichnet, ist ihre zugängliche und ansprechbare Persönlichkeit. Sie war immer bereit, zuzuhören, zu beraten und schnell alles zur Zufriedenheit des Bezirks zu erledigen. Sie kümmerte sich effizient und effektiv um die vielfältigsten Anliegen, ohne je zu zögern oder zu klagen. Ihr Engagement und ihre Hingabe waren ansteckend und inspirierend und machten sie zu einer geliebten Person in unserem Bezirk.

Mit schwerem Herzen verabschieden wir uns von Martina als Geschäftsführerin. Ihr Abgang hinterlässt eine Lücke, die schwer zu füllen sein wird. Aber wie es das Schicksal will, bleibt Martina glücklicherweise eine verlässliche Säule im nph. Wir sind dankbar, dass sie ihre Erfahrung und Weisheit weiterhin mit uns teilen wird und freuen uns auf das, was die Zukunft bringt.

Wir verlieren eine besondere Person in einer bestimmten Rolle, aber wir gewinnen eine unersetzliche Beraterin und Freundin. Unser Bezirk wäre nicht der gleiche ohne Martina, und wir sind unendlich dankbar für ihre Jahre der Dienstleistung und Führung. Ihre Auswirkungen werden weiterhin spürbar sein und ihr Erbe wird weiterhin inspirieren.

Martina, du wirst in deiner früheren Rolle vermisst werden, aber wir freuen uns darauf, dich in deiner neuen Rolle zu sehen. Vielen Dank für alles, was du getan hast und weiterhin tust. Du hast wirklich einen Unterschied gemacht.“

 

Die jüdische Philosophin Hannah Arendt hat mal angemerkt, „Es ist ein Fluch in interessanten Zeiten zu leben“. Die wenigsten Tage im grünen Geschäft – es gilt die Welt, wenn nicht gleich zu retten, dann doch wenigstens Schritt für Schritt besser zu machen – sind langweilig. Und Martina hat einiges an grünen Geschichten erlebt: Harte Oppositionszeiten mit fiesen Anti-Grün-Kampagnen, Regierungsbeteiligungen mit und ohne Mehrheit, Wahlsiege, aber auch Zitterpartien an Wahlabenden.

Über die Jahre hat die grüne Partei sich verändert, sich vergrößert. Seit längerem bestehen wir Grünen nicht nur allein aus müde belächelten “Ökopaxen” aus der Anti-Atom, Friedens, Frauen und Umweltbewegungen, sondern bilden einen größeren Querschnitt aus der Zivilgesellschaft. Gerade bröckelt die grüne Wachstumskurve. Martinas Linie: Unverzagt bleiben, über den Tag hinaus denken und weiter Politik gestalten. „Ich habe schon so viel erlebt“, resümiert sie. Ihre Spezialität ist übrigens die „Weiße Flecken-Kampagne“ gewesen. In Gegenden ohne grüne Ortsverbände wurden gleichwohl grüne Wahlplakate vom Bezirksverband gehängt. Wir und Wünnenberg profitierten besonders. 

Mit einer großen Portion Gelassenheit, einem unendlich erscheinenden Wissensfundus und dem Blick für die kleinen praktischen Freuden (das geschmackvolle Käsebüffet am Rande der Bezirksräte oder die regionalen Honigtöpfchen aus der Imkerei des Vertrauens) hielt Martina OWL-grün auf der Höhe der Zeit. Hartnäckig die eigenen Ziele verfolgen, zeigte sich bei Martina vielleicht am deutlichsten beim Nationalpark-Tag, den sie Jahr für Jahr für OWL organisierte und vielleicht sogar erfunden hat. Ein Herzensanliegen von ihr.  Wegen Menschen wie Martina wird es was mit dem Nationalpark Egge.

Als Geschäftsführerin bist du quasi allumfassend angefragt: Zu allen möglichen oder auch unmöglichen Bemerkungen von grünen Spitzenpolitiker*innen, zu jüngsten Gesetzesinitiativen auf der Landesebene oder zu kniffligen OWL-Regionalplänen. Die überzeugte Kommunala Martina ist überall sattelfest oder weiß Rat.

„Menschen, die nicht denken, sind wie Schlafwandler“ (Hannah Arendt). Martina ist immer hellwach & hilfsbereit gewesen, und es ist ein großes Vergnügen gewesen, mit ihr zusammenzuarbeiten. Glücklicherweise liegt Bad Driburg ja nicht aus der Welt.