Grüne fordern Sachstandsbericht zur Erweiterung des Frauenhauses Paderborn

Über 220 Frauen und 200 Kinder mussten 2024 abgewiesen werden – zusätzlicher Schutz dringend notwendig

Die Ratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragt in der kommenden Sitzung des Ausschusses für Soziales, Senioren und Inklusion einen umfassenden Sachstandsbericht zur geplanten Sanierung und Erweiterung des Frauenhauses Paderborn. Hintergrund ist die weiterhin dramatische Situation: Nach Medienberichten mussten im Jahr 2024 über 220 Frauen und 200 Kinder, die Schutz vor häuslicher Gewalt suchten, abgewiesen werden, weil nicht genügend Wohnplätze zur Verfügung standen.

„Für diese Frauen und Kinder bedeutet das, in einer von Gewalt geprägten Lebenssituation auszuharren. Das ist unzumutbar – und vermeidbar“, betont Sabine Kramm, Fraktionssprecherin der Grünen. „Paderborn braucht dringend zusätzliche Schutzplätze. Die Erweiterung des Frauenhauses ist nicht nur notwendig, sondern längst überfällig.“

Im Wirtschaftsplan sind für die Jahre 2026/27 bereits 1,7 Millionen Euro für das Projekt vorgesehen. Eine Antragstellung auf Städtebauförderung wurde laut Plan ebenfalls vorgenommen. Unter Wahrung der notwendigen Anonymität des Standortes bitten die Grünen die Verwaltung um Auskunft zum aktuellen Stand der Planungen. Konkret interessiert die Fraktion, wie weit die Planungen fortgeschritten sind, wie viele zusätzliche Plätze geschaffen werden sollen und ob dabei auch barrierefreie Wohnplätze berücksichtigt werden. Darüber hinaus soll die Verwaltung darstellen, welche Fördermittel beantragt oder bereits bewilligt wurden und ob das neue Investitionsprogramm „NRW-Plan“ des Landes genutzt werden kann. 

„Frauen und Kinder in akuter Not brauchen unsere volle Unterstützung. Wir müssen sicherstellen, dass die Erweiterung des Frauenhauses zügig umgesetzt wird – mit ausreichend Kapazitäten und barrierefreien Angeboten“, so Kramm.