Grüne Ratsfraktion will Klarheit zum Verfahren der Straßenumbenennung für Alexandra Rousi – 31 Jahre nach rassistischem Mord  

Straßenschild mir der Aufschrift „Alexandra-Rousi-Straße“ vor blauem Himmel.

Anlässlich des 31. Jahrestags des rassistisch motivierten Mordes an Alexandra Rousi am 14. Oktober 1994 hat die grüne Ratsfraktion Paderborn eine Anfrage für die Ratssitzung am Donnerstag, 30. Oktober eingereicht. Ziel ist es, Transparenz über den weiteren Prozess der geplanten Umbenennung der Straße, in der Rousi mit ihrer Familie lebte, in „Alexandra-Rousi-Straße“ zu schaffen. Wie aus Kreisen des Heimatvereins Paderborn verlautet, wurde eine entsprechende Empfehlung bereits positiv beraten.

„Der Mord an Alexandra Rousi war ein grausames Verbrechen, das bis heute als Mahnmal rassistischer Gewalt in unserer Stadt steht“, betont Sabine Kramm, Ratsfrau von Bündnis 90/Die Grünen. „Eine Straßenumbenennung ist ein wichtiger Schritt, um Alexandra Rousis Andenken zu würdigen und ein deutliches Zeichen gegen Rassismus zu setzen. Doch es darf nicht bei einer bloßen Namensänderung bleiben – die Stadt muss sicherstellen, dass dieser Akt mit der nötigen Würde, historischen Einordnung und unter Einbeziehung der Familie erfolgt.“

In ihrer Anfrage fordert die Fraktion konkrete Auskünfte zum weiteren Prozedere: Wie gestaltet sich der zeitliche und administrative Ablauf der Umbenennung? Welche Maßnahmen plant die Stadtverwaltung, um die Umbenennung in einem angemessenen öffentlichen Rahmen – etwa durch einen Festakt, eine Gedenkveranstaltung oder dialogorientierte Formate – zu begleiten? Zudem soll geklärt werden, in welcher Form die Angehörigen von Alexandra Rousi in die Planung und Durchführung einbezogen werden, um ihre Perspektive und ihren Wunsch nach Erinnerungskultur zu berücksichtigen.

„Erinnerung ist aktiv“, so Kramm weiter. „Es geht nicht nur um eine Straße, sondern um die Frage, wie wir als Gesellschaft mit unserer Geschichte umgehen. Paderborn hat die Chance, hier ein Beispiel für eine würdevoll gestaltete Erinnerungskultur zu setzen – eine, die Opfer rassistischer Gewalt sichtbar macht und gleichzeitig Raum für Aufklärung schafft.“