Der Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen Paderborn spricht sich entschieden für den Erhalt des ökologisch wertvollen Hesse-Wäldchens aus. Die Grünen widersprechen klar der Argumentation der Stadtverwaltung, wonach eine Rodung des Waldstücks für den Bau eines Parkhauses der Firma Hesse die beste Lösung sei. Zur Zeit können Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der offengelegten Planung diese kommentieren.
„Wir Grünen stehen dafür, dass die Belange des Natur- und Umweltschutzes und die wirtschaftlichen Interessen der Firma Hesse Mechatronics zusammengebracht werden können“, betont die Stadtverbandsvorsitzende und Ratsfrau Catharina Scherhans. „Es ist gut und hervorzuheben, dass der Inhaber Hans Hesse eine Ersatzbepflanzung zugesagt hat, die sehr deutlich und verantwortungsbewusst über den vorgeschriebenen Umfang hinausgeht. Aber Baumbestände im Ökosytem Wald benötigen sehr lange, um nachzuwachsen und eine gleiche Qualität zu entwickeln.“
Deshalb machen sich die Grünen dafür stark, die in unmittelbarer Nähe gelegene Grünfläche zu nutzen. Zudem steht auch in unmittelbarer Nähe und nur 70 Meter entfernt ein geeignetes Flurstück zur Verfügung, welches sich ebenfalls im Eigentum der Stadt befindet. Das Potential dieser Grünfläche lässt sich besser kompensieren und sichert den Erhalt des ökologisch wertvolleren Waldbestandes.
Ein kürzlich erstelltes faunistisches Gutachten belegt die herausragende ökologische Bedeutung des Waldstücks: 23 Brutvogelarten, darunter fünf auf der Roten Liste geführte Arten, geschützte Fledermausarten sowie die europaweit gefährdete Haselmaus finden hier ihren Lebensraum. Das Waldstück fungiert zudem als wichtiges Trittstein-Biotop in Verbindung mit umliegenden Grünflächen und der Alme-Aue. Angesichts der jüngst erlebten Auswirkungen des Starkregens und der steigenden sommerlichen Hitzebelastung ist zudem die lokal ausgleichende Bedeutung dieser Waldfläche nicht von der Hand zu weisen.
In Zeiten des Klimawandels und des rasant wachsenden Artensterbens ist es nicht nachzuvollziehen, dass bei vorhandener Alternative ein Waldbestand gefällt werden soll“, betont Armin Struckmeier, Sprecher des Stadtvorstandes. „Täglich werden in Deutschland 55 Hektar Fläche bebaut. Wenn wir bis 2030 diesen Flächenverbrauch auf 30 Hektar täglich reduzieren und bis 2050 Netto-Null erreichen wollen, müssen wir jetzt handeln.“
Die Grünen weisen darauf hin, dass alle Bürger der Stadt die Möglichkeit haben, im Rahmen der Offenlage Einspruch zu erheben. Bis 8. Juli 2025 können diese Einwände online eingebracht werden auf der Homepage der Stadt Paderborn bzw. unter https://www.o-sp.de/paderborn/beteiligung, dort Bebauungsplan SN282 II. Änderung.
Da die Entscheidung über den Erhalt des Wäldchens vom neu gewählten Stadtrat nach der Kommunalwahl getroffen wird, haben die Bürgerinnen und Bürger es bei der anstehenden Wahl selbst in der Hand, welcher Partei sie ihre Stimme geben, um das Wäldchen zu erhalten.