Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will am Mittwoch, dem 11. Juni, im Kulturausschuss die Verwaltung beauftragen, die Dauerausstellung im Stadtmuseum so zu überarbeiten, dass jüdisches Leben in Paderborn sichtbarer wird.
„Das Stadtmuseum im Herzen Paderborns ist zentraler Ort für die Darstellung der Geschichte unserer Stadt. Jüdisches Leben ist Teil dieser Geschichte und sollte in unserem Museum gut sichtbar werden“, meint die grüne Kulturausschussvorsitzende Sabine Kramm.
In der Dauerausstellung gibt es dazu bisher eine Vitrine, in der einige wenige Gegenstände zur Darstellung des jüdischen Lebens in Paderborn ausgestellt sind. „Im Sinne der Erinnerungskultur, Bedeutung und Wertschätzung der Entwicklung des jüdischen Lebens in unserer Stadt und des zunehmenden Antisemitismus in der Gesellschaft halten wir die aktuelle Form der Ausstellung für überarbeitungswürdig“, betont Kramm.
„Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit führt regelmäßig Führungen mit Schulklassen, Nachfahren der jüdischen Familien, die Paderborn besuchen, oder anderen Gruppen durch, um jüdisches Leben in Paderborn zu zeigen. Das Stadtmuseum wird dabei leider weniger als Anlaufpunkt genutzt“, bedauert das grüne Ratsmitglied Johannes Menze. „Aus unserer Sicht könnte die Ausstellungsform in Zusammenarbeit mit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft optimiert werden.“
Unter anderem auf Initiative der Grünen hin wird die Stelle des Wissenschaftlichen Mitarbeiters im Stadtmuseum bald neu besetzt. „Der neue Mitarbeitende wird sicher die gesamte Konzeption der Dauerausstellung in den Blick nehmen“, vermutet Menze. „Die Neukonzeption der Darstellung des jüdischen Lebens soll auf jeden Fall Priorität haben.“