Die Bilder von 2025 und 1965 gleichen sich: Die überflutete Unterführung an der Borchener Straße. Zur Erinnerung: Das Heinrichhochwasser 1965 galt als Jahrhunderthochwasser. Der Klimawandel beschert Paderborn mittlerweile in immer häufiger und in immer kürzeren Abständen extreme Wetterereignisse. Ein Tornado fräst sich am 20. Mai 2022 durch das Herz der Stadt. Hochwasser hält zum Weihnachtsfest 2023 und dem Jahreswechsel die Menschen in Atem. Sintflutartige Regenfälle und unglaubliche Wassermassen suchen die Stadt am Wochenende heim. Paderbornerinnen und Paderborner stehen erschüttert vor Zerstörung von Hab und Gut, massiven Schäden an ihren Häusern, Firmengebäuden und nicht zuletzt vor Schäden in der Natur. Versicherungen werden absehbar teurerer werden, auch in unserer Region.
Dabei müssen die Extremwetter vom Starkregen bis zur Hitzewelle im Blick sein. Die Stadt Paderborn muss ihre Anstrengungen zur Klimafolgenanpassung über die ersten Schritte hinaus deutlich intensivieren. Denn die Dynamik der Auswirkungen des Klimawandels nimmt zu. Der aktuelle Hitze-Check bescheinigt der Stadt Paderborn eine mehr als unzureichende Bilanz. Zu viel Fläche versiegelt, zu wenig Grünvolumen. In Paderborn wird es zu heiß
Mit Blick auf die kühlenden Effekte gerade von Wäldern sowie der Pufferfunktion von Waldbeständen bei Starkregen verbietet es sich, das sogenannte Hessewäldchen auch nur in Teilen zu roden. Die Waldfunktion geht dann für den kleinen Restbestand verloren. Die Firma Hesse soll sich ausdrücklich und kann sich erweitern, denn es gibt Alternativen. Das Wäldchen muss nicht geopfert werden. Die dramatischen Ereignisse und Erkenntnisse aus dem Hitzecheck mahnen dazu, diese Optionen ernsthaft in den Blick zu nehmen und eine der Alternativen tatsächlich zu nutzen.
Bürgermeisterkandidat Frank Wolters betont: „Nur über Klimaschutz zu reden, reicht nicht. Wir müssen unsere Stadt widerstandsfähiger machen und konkrete Maßnahmen zur Klimaanpassung ergreifen.“ Sein Plan ist klar: Paderborn muss sich zur Schwammstadt entwickeln, Flächen müssen entsiegelt werden. Wir brauchen Überflutungsvorsorge, eine Weiterentwicklung des Auskunfts- und Informationssystems Starkregen. Klimaschutz muss als Gemeinschaftsaufgabe verstanden werden von Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürgerinnen und Bürger.
Die Grünen würdigen die herausragende Leistung der haupt- und ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Stadtverbandsvorsitzende und Ratsfrau Catharina Scherhaus unterstreicht: „Großer Dank gilt den Hilfskräften, die mit hohem Engagement und enormer Einsatzbereitschaft immer wieder ausrücken. Dass sie dabei häufig auch noch beschimpft werden, wie offenbar wieder beim aktuellen Starkregeneinsatz geschehen, ist unsäglich. Dieses respektlose Verhalten ist unanständig und absolut inakzeptabel.“